Paule war vor der Meuterei Quartiermeister unter seinem alten Käpt’n. Er verbrachte sehr viel Zeit im Frachtraum und prüfte die Ladung unter allen Aspekten der Sicherheit und Qualität. Gerade bei den Rumfässern ließ er größte Vorsicht und Akribie walten, was ihm durchaus zu einem konstanten Alkoholpegel verhalf.

Als ihn irgendwann die Langeweile (oder das Rum-Delirium) packte, begann er sich aus erbeuteten Zeltstangen Flöten zu basteln. Wie er das geschafft hat? Tja… das wird wohl ins Reich der Legenden abgetan. Passenderweise heuerten neue Matrosen an Deck an, mit denen er sein musikalisches Talent teilen konnte. Fortan streift er bei seinen Landgängen von Taverne zu Taverne und versucht, durch das Darbieten von manchmal schiefen und manchmal weniger geraden Tönen einen Gratis-Drink zu erbeuten.

Eines Tages bekam er von seinem Käpt’n eine fragwürdige Rationierungsliste, der es durchaus an Gleichberechtigung fehlte. So saß er abends an der Reling und schmiedete Pläne, auf dass wieder Gerechtigkeit an Deck einkehrte.

In derselben Nacht stapelte er alle Rumfässer an Deck und brüllte mit einem Flackern in den Augen: „Entweder alle oder keiner!“ – während er den Vorrat in die Luft sprengte. Der Rest ist Geschichte…